Im Zuge einer Beratung des NEBA-Betriebsservice erhielt arbas Tirol den Hinweis eines Arbeitgebers, dass es Motivationsdefizite bei einer Mitarbeiterin, einer Rollstuhlfahrerin, gäbe. Daraufhin nahm Markus Schmalzl von der Arbeitsassistenz am Standort Wörgl sofort Kontakt mit der Geschäftsführung des Unternehmens auf.
Die Geschäftsführerin erklärte im folgenden Gespräch, dass diese Mitarbeiterin nicht bereit sei, sich in ihrer Tätigkeit als Bürokauffrau weiter zu entwickeln und neue Aufgaben zu übernehmen.
Die Klientin war bis zu einem Skiunfall in Ausbildung zur Konditorin – ihrem Traumberuf. Nach ihrer Wirbelsäulenverletzung schien dieser Traum geplatzt, eine Fortsetzung der Lehre unmöglich. Begleitet durch arbas-Mitarbeiterinnen aus Wörgl gelang es, eine geeignete Lehrstelle zur Bürokauffrau zu finden.
Dennoch wuchs die Unzufriedenheit der Klientin zusehends – ebenso wie der Wunsch, die Lehre zur Konditorin wiederaufzunehmen. Nach ersten Absagen von potenziellen Lehrbetrieben sowie Aussagen von Verwandten und Bekannten, sah sie aber keine Chance, eine reguläre Lehre zu absolvieren. Zudem wurde ihr von der zuständigen Landesberufsschule mitgeteilt, dass diese Lehre nicht barrierefrei sei. Auf Grund dessen fasste die Klientin den Plan, ihre Lehre über eine Ausbildung beim WIFI abzuschließen mit dem Ziel, sich danach als Konditorin selbstständig zu machen. Nach sorgfältiger Abwägung der Argumente bei mehreren Gesprächen zog sie es vor, eine Lehrstelle zu suchen anstatt eine WIFI-Ausbildung zu absolvieren.
Erste Anfragen bei Firmen waren zunächst sehr positiv, letztendlich kamen doch wieder Zweifel bezüglich der Machbarkeit auf. Vorübergehend kam große Unsicherheit bei der Klientin auf. Es gelang ihr jedoch wieder, neuen Mut zu fassen und sie startete mit Unterstützung von arbas Tirol noch einmal durch. Und dieses Mal mit Erfolg: Seit 1. Dezember 2021 arbeitet sie als Lehrling in einer Konditorei. Sie kann dort nahezu alle Arbeiten erledigen und ist überglücklich.