Nachdem sich seine gesundheitliche Situation stabilisiert hat, wurde ihm vom AMS die Arbeitsassistenz für Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen von arbas Tirol empfohlen. Herr M. formulierte zu Beginn der Arbeitsassistenz-Begleitung sein Ziel: Er wollte eine für ihn passende Arbeitsstelle finden. Konkrete berufliche Vorstellungen hatte er keine, jedoch einen finanziellen Druck, in Vollzeit zur Deckung der Lebenskosten arbeiten zu müssen. Im Laufe des Begleitungsprozesses wurden viele Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten von Herrn M. herausgearbeitet und gestärkt. Es stellte sich heraus, dass Herr M. mit großer Leidenschaft seinen kleinen „Balkon-Garten“ pflegt und dass er durchaus einen „grünen Daumen“ hat. Deshalb wurde der Plan geschmiedet, dass Herr M. „sein Hobby zum Beruf“ machen könnte.
Da Herr M. seine psychische Krise selbst erklären wollte, trat die Arbeitsassistenz den Unternehmen gegenüber nicht auf und unterstützte Herrn M. „im Hintergrund“. Für den Umgang mit den vielen Absagen war Herr M. froh, den Frust mit seinem Arbeitsassistenten besprechen zu können. Mit viel Durchhaltevermögen und einer Portion Glück erhielt Herr M. schließlich die Chance, eine Woche lang in einer Gärtnerei mitzuarbeiten. Nach Dienstende telefonierte er immer wieder mit seinem Arbeitsassistenten, um die Erlebnisse und „kritischen Ereignisse“ des Tages reflektieren zu können. Es zeigte sich, dass Herr M. die anfallenden Tätigkeiten sehr gut bewältigen konnte. Da er sich im Betrieb auch sehr wohlfühlte, unterschrieb er noch am Ende der „Probewoche“ seinen unbefristeten Dienstvertrag als Gärtnerhelfer. Zu wissen, dass er sich bei Schwierigkeiten jederzeit an die Arbeitsassistenz wenden kann, gibt Herrn M. weiterhin Sicherheit.